Kahlschlag in Gleuel

18.03.24 –

Aus der Bevölkerung kam der Hinweis, dass die Stadtwerke sehr kurzfristig über eine bevorstehende Baumfällung in der Bachemer Str. in Gleuel informierten. 26 Eschen sollen laut Mitteilung ab Montag, den 18.03. auf einen Schlag gefällt werden - als Grund wird Verkehrssicherheit angegeben.

Daraufhin haben die Grünen sich bei den Verantwortlichen der Stadtwerke nach den Hintergründen erkundigt, um zu erfahren, inwiefern ein solch tiefgreifender Eingriff in die Natur notwendig sei. Die Antwort lautet, es seien Flachwurzler, die für den Standort ungeeignet sind und bei der Planung bereits in viel zu kleine Pflanzscheiben gesetzt wurden. Darüber hinaus greifen die Wurzeln die Bausubstanz an, mit Gefahr nicht nur für Radfahrer, sondern auch für die anliegenden Hausbesitzer mit Wasser- und Gasleitungen. Es wurden Baumgutachter und die Untere Naturschutzbehörde im Vorfeld eingeschaltet.

Eine solche Allee ist stadtbildprägend, und so hofft man, dass die Befunde im Vorfeld die Notwendigkeit der Fällungen im geplanten Umfang rechtfertigen. Hintergrundrecherchen haben aber ergeben, dass nicht alle Bäume akut die Verkehrssicherheit beeinträchtigen und ein Teil durchaus gesund und weiter lebensfähig wäre. Um diesen Teil zu bewahren, setzt sich Josef Bungart, Ratsmitglied der Grünen ein: „Die Informationspolitik des Kreises hierzu ist für die betroffenen Bürger nicht ausreichend.“

Dass große Straßenbäume eine Klimaschutzfunktion als Feinstaubfilter und Schattenspender haben, sollte inzwischen bekannt sein. Landauf und -ab werden Klimaschutzkonzepte beschlossen, Starkregenereignisse zur Gewohnheit und trotzdem soll hier eine ganze Allee auf einmal dem Erdboden gleich gemacht werden? Das verärgert die Anwohner, aber auch die gewählten Volksvertreter der Stadt Hürth, die hiervon im Vorfeld keine Kenntnis hatten, weil die Zuständigkeit beim Kreistag liegt. Derweil informiert die SWH auf Ihrer Webseite, dass eine „Interimbepflanzung“ vorgenommen werden soll. Wann das geschieht, dazu können aber auch die Stadtwerke zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage treffen, da der Kreis als Aufgabenträger der Kreisstraße dafür zuständig ist. „Da die Entfernung der Baumstümpfe und Wurzeln voraussichtlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, ist auch im Sinne der Verssicherheit derzeit noch nichts gewonnen.“ ergänzt Clemens Cochius, Ratsmitglied der Grünen.

„Hier wird viel Vertrauen in Politik und Verwaltung verspielt“ meint Britta Bojung, stellvertretende Vorsitzende der Grünen im Rat. „Wünschenswert wäre mehr als ein knapper Mitteilungsschrieb, sondern entsprechende Aufklärung der Betroffenen im Vorfeld im Anschreiben“.

Die Grünen haben sich dafür eingesetzt, dass nur die Bäume, die zum jetzigen Zeitpunkt wirklich gefällt werden müssen, fallen werden - 8 Bäume konnten so kurzfristiig gerettet werden - und dass Klarheit über die baldige Nachpflanzung geschaffen wird.

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Stadtgestaltung | Stadtwerke | Umwelt

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