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12.04.21 –
Der Frühling ist da – auch wenn man das bei den Schnee- und Hagelschauern der vergangenen Tage gelegentlich bezweifeln konnte – und viele Menschen zieht es wieder nach draußen in die Natur. Dort sind jedoch vielerorts leider nicht nur frisches Grün, knospende Blüten und ausschlagende Bäume zu entdecken, sondern auch jede Menge Müll: Zigarettenkippen, Getränkedosen, leere Flaschen, Chipstüten, Batterien, Mund-Nasen-Masken und vieles mehr.
Entlang der Tonstraße in Erftstadt, der Zufahrt zur Mülldeponie, fanden sich am Wochenende trotz des wechselhaften Wetters ca. 50 freiwillige Helfer*innen ein, um der Abfallflut am Waldrand den Kampf anzusagen. „Bewaffnet“ mit Handschuhen, Greifzangen und großen Müllbeuteln sammelten sie in Kleingruppen und coronakonform – am Ende standen etwa 2 Container voll Müll zum Abtransport bereit. Erschreckend war das Ausmaß der Kleinstbestandteile an Plastikfetzen, die sich in einem drei Meter breiten Streifen entlang der Zufahrt verteilt hatten. Wildschweine, eines der Tiere wurde während der Aktion gesichtet, graben diese dann auch noch tief in den Waldboden hinein.
Cleanup Erftstadt, eine seit 2018 bestehende Bürgerinitiative, hatte die Aktion in Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsbetrieb Remondis organisiert. Nach dem Motto „Kräfte bündeln im Kampf gegen Umweltverschmutzung“ beteiligten sich auch die Stadtverbände der Grünen aus Hürth und Erftstadt. Remondis stellte die Container zur Verfügung und sorgte für den Abtransport. Stefanie Schwarz, die Organisatorin der groß angelegten Sammlung, die schon viel gesehen hat, meinte: „Wir hatten uns auf wilden Müll gefasst gemacht, aber dies hier ist viel schlimmer, es ist klar, dass diese Schnipsel aus den anfahrenden LKWs geweht werden“.
Bereits im März hatte es Müllsammelaktionen von Hürther und Erftstädter Initiativen gegeben. Aufgrund des großen Erfolges dieser sowie der aktuellen Aktion am Wochenende – und des leider ebenso großen Bedarfs – sollen im Rhein-Erft-Kreis in Zukunft häufiger solche interkommunalen Clean-Up-Aktionen stattfinden.
Britta Bojung, Vorsitzende der Hürther Grünen zeigte sich erschüttert: „Wir müssen das Gespräch mit den verantwortlichen beteiligten Entsorgungsunternehmen suchen, es darf nicht sein, dass diese Plastikflut sozusagen als „Systemfehler“ nur von Ehrenamtlern weggeräumt wird, das wird nicht funktionieren“.
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