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18.02.16 –
Zum anderen hat sich in den letzten Jahren das Einkaufsverhalten der Verbraucher stark geändert. Produkte werden meist im Internet recherchiert und der Einfachheit halber auch oft gleich online bestellt. Amazon, ebay und Otto führen die Online-Handelsumsatz-Plattformen an. Die große Auswahl, aber auch die Möglichkeit, den niedrigsten Preis zu „schießen“ sind oft Grund genug, den lokalen Einzelhandel, falls überhaupt vorhanden, nicht einzubeziehen.
Diese anonymen Einkäufe sind zwar bequem, führen aber zum regionalen Händlersterben. Viele Bürger bedauern mittlerweile die leeren Ladenlokale und würden gerne auch wieder vermehrt in ihrer Stadt oder in ihrem Ortsteil einkaufen. Schließlich nutzt ein lokaler, florierender Einzelhandel allen Bürgern, nicht nur in der positiven Belebung der Innenstädte, sondern auch über Steuer-Mehreinnahmen.
Multi-Channel-Shopping als Lösung? Neue Konzepte im Rahmen des Multi-Channel-Shopping bieten Lösungen, die das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden berücksichtigen und den Einzelhändlern mehr Umsatz bringen. Dabei verkauft ein Unternehmen über mehrere Kanäle: lokal im Ladengeschäft, aber auch über den Online-Kanal, im Rahmen eines eigenen Online-Shops oder über große Marktplätze wie Amazon, ebay o.ä.
Ein eigener Online-Shop bedingt hohe Investitionen, die laufenden Kosten und der pflegeintensive Aufwand können von kleineren Kunden in der Regel nicht getragen werden. Große Marktplätze dagegen verlangen hohe Provisionen und eine sehr stringente Lieferpolitik.
Neuer Trend: Same Day Delivery
Seit Ende 2014 ist bereits wieder ein neuer Trend zu erkennen: Same Day Delivery (SSD). Mit Amazon Prime ist Amazon schon Vorreiter bei der Lieferung innerhalb von 24h. Zusätzlich hat Amazon in internationalen Großstädten Projekte mit SSD gestartet und dazu neue Logistikzentren vor Ort eingerichtet.
Und genau dieser neue Trend Same Day Delivery stärkt nun Konzepte für regionale Marktplätze wie z.B. die Online-City Wuppertal.
Chance: regionaler Marktplatz
Dem regionalen Marktplatz Online-City Wuppertal haben sich ca. 60 Einzelhändler angeschlossen, die ihr Geschäft und ihr komplettes oder auch nur Teile ihres Sortiments online zeigen. User können sich informieren, in Dialog mit den Händlern treten oder direkt über den Marktplatz bestellen und bezahlen. Die Ware kann vor Ort abgeholt werden oder wird über einen geringen Aufpreis über einen lokalen Kurierdienst am selben Tag noch geliefert.
Der Marktplatz wird regional beworben und stärkt sowohl die lokale Präsenz der Händler als auch deren Umsätze. Händler in Wuppertal berichten nach einem Jahr von mehr als 20% Umsatzsteigerungen.
Die Kunden vor Ort können sich auf dem Marktplatz informieren, einkaufen und unterstützen auf diese Weise wieder den lokalen Einzelhandel. Bevor also der anonyme Klick bei Amazon erfolgt, steht die lokale Recherche, ob nicht ein Händler um die Ecke das Produkt auch vorrätig hat – und der Kunde noch am selben Tag in den Genuss des Produkts kommt.
Fazit:
Für die Stadt Hürth oder auch in Kombination mit Frechen/Brühl oder dem Rhein-Erft-Kreis sehen DIE GRÜNEN ein großes Potenzial für einen solchen regionalen Marktplatz. Wir unterstützen ausdrücklich weitergehende Recherchen und den Start eines solchen Projekts.
Neben der Stärkung des lokalen Einzelhandels könnten sogar noch andere Branchen miteinbezogen werden, um Gewerbetreibende aller Art in der Stadt Hürth noch besser bekannt zu machen.
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