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01.03.22 –
Der Netzbetreiber Amprion hat in Hürth mit den Bauarbeiten für eine umstrittene Höchstspannungsleitung durch den Stadtteil Efferen begonnen - obwohl eine Anwohnerklage vor dem Bundesverwaltungsgericht noch nicht entschieden ist.“[1] So ist auf der Website des WDR am 07.01.2022 zu lesen.
Wir Grüne in Hürth sehen diese Nachricht mit gemischten Gefühlen. Einerseits sehen wir die Sorgen der Anwohner, die vor allem in Efferen und Hermülheim nur wenige Meter von der neuen Höchstspannungstrasse entfernt wohnen. Auf der anderen Seite begrüßen wir den Netzausbau, weil nur so eine sichere Energieversorgung für Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden kann. Wenn Deutschland seine Klimaschutzziele einhalten will, dann kommen wir am Bau neuer Stromleitungen nicht vorbei. Das ist notwendig, um Energie vom windreichen Norden in den Süden zu bringen, aber auch um in Zukunft Regionen, in denen die Verbrennung von Kohle wie im Rheinland in den nächsten Jahren enden wird, mit Windstrom aus dem Norden versorgen zu können. Wir in Hürth sind also nicht nur Leidtragende des Leitungsbaus, sondern profitieren auch von ihm, weil er dazu beiträgt, NRW und Rheinland-Pfalz sicher mit Strom zu versorgen.
Die Sorge der Anwohner angesichts der elektromagnetischen Strahlung können wir verstehen, jedoch schreibt das Bundesamt für Strahlenschutz zu Höchstspannungsfreileitungen: "Nach aktuellem Stand der Forschung schützt die Einhaltung der Grenzwerte Erwachsene und Kinder selbst bei einer geringen Entfernung vom Wohngebäude zur Hochspannungsleitung vor allen nachgewiesenen gesundheitlichen Wirkungen.“[2] Die Grenzwerte werden in Hürth auch mit der neuen Stromleitung eingehalten. Wir Grünen vertrauen den Experten und Expertinnen im Bundesamt, die die Bewertung von möglichen Gefahren auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse vornehmen.
Niemand wird Hochspannungsleitungen als schön bezeichnen, aber es sollte auch bedacht werden, dass in dem Bereich bereits zwei Hochspannungsleitungen verlaufen. Eine dieser Leitungen wird nun durch eine neue Leitung ersetzt. Diese ist zwar höher als die vorherige, aber grundsätzlich sind alle Anwohnenden bereits heute den Anblick einer Stromtrasse gewohnt.
Wir Grünen haben uns in der Planungsphase dafür eingesetzt, dass Alternativen geprüft werden, aber letztlich konnte nicht durchgesetzt werden, dass eine Erdverkabelung oder alternative Trassenführung beschlossen wurde.
Der Stadtrat hatte im November eine Entscheidung über den möglichen Verkauf von Grundstücken an Amprion vertagt, da der Gerichtsentscheid immer noch aussteht. Juristisch betrachtet kann Amprion derzeit auch ohne die Zustimmung der Stadt weiterbauen, es sei denn das Gericht befindet nachträglich anders darüber. Es bleibt also festzustellen, dass auf Stadtebene wenig Handlungsspielraum besteht.
Sicher geht es Ihnen wie uns. Der Verstand sagt: Ja, wir als Gesellschaft insgesamt benötigen diese Leitungen, aber das Herz sagt: Lieber nicht bei uns!
Niemand wird Hochspannungsleitungen in der Nähe enthusiastisch begrüßen. Aber wir sollten in Hürth akzeptieren, dass der Bau dieser Stromtrasse jetzt notwendig ist, um unsere Lebensweise und unseren Wohlstand auf Dauer zu sichern.
[1]https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/huerth-baustart-stromtrasse-100.html, abgerufen am 14.2.22
[2]https://www.bfs.de/DE/themen/emf/netzausbau/schutz/abstand/abstand-wohngebaeude-stromleitungen.html
Kategorie
Energie | Umwelt | Wirtschaft
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