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22.05.15 –
Fünf Kunstrasenplätze gibt es bereits in Hürth, recht ausgewogen verteilt über das Stadtgebiet. Die auf hohem Niveau spielenden Vereine sollen ihr Training auf Kunstrasen absolvieren können, wenn das für die Leistung nötig ist. Das geht aber bei guter interner Organisation auch ohne dass wir weitere große Flächen mit Plastik abdecken.
Mit einem Tag Vorlauf wollte Bürgermeister Boecker eine Vorlage, den vorhandenen Rasenplatz mit Nebenanlagen am Schulzentrum Sudetenstraße durch einen Kunstrasenplatz zu ersetzen, in die Ratssitzung am 05.05. einbringen. Nachdem dies auf Ablehnung stieß, wurde eine nichtöffentliche Sondersitzung des Rates am 13.05. anberaumt. Uns fehlte eine überzeugende Darstellung und Bewertung der tatsächlichen Notwendigkeit für ausgerechnet diese Maßnahme zum jetzigen Zeitpunkt. Auch die Finanzierungsmodalitäten im Rahmen des PPP-Projektes konnten wir so nicht mittragen. Aus unserer Sicht hätten sich zuvor die Fachausschüsse für Sport und Finanzen damit befassen müssen. So wäre es möglich gewesen, auch Alternativen zu prüfen, wie eine Sanierung der bestehenden Sportanlagen mit Naturrasen.
Zum Kunstrasen generell:
Im Prinzip handelt es sich bei einem Kunstrasenplatz um einen Tennenplatz, bei dem das rote Granulat ersetzt wird durch Plastikgranulat.
Auf einem solchen Platz müssen bis zu 1000 Kilogramm Granulat jährlich neu aufgebracht werden. Das heißt, diese Menge Plastik verschwindet jedes Jahr in der Umgebung des Platzes und vor allem in der Kanalisation. Es entsteht Mikroplastik, daran lagern sich Schadstoffe an und es landet über die Nahrungskette beim Menschen. Jeder vermeidbare Eintrag von Mikroplastik muss daher gestoppt werden.
Zudem wurde bereits 2005 vom ARD-Magazin Kontraste darauf hingewiesen, dass zumindest das Plastikgranulat, das damals regelmäßig genutzt wurde, sog. SBR-Granulat, als Recyclingmaterial aus Altreifen hergestellt wird und lt. einer Studie der schwedischen Chemikalieninspektion krebserregende Stoffe enthält. Es sollte bei allen Hürther Kunstrasenplätzen untersucht werden, ob derartige Stoffe aktuell eingesetzt werden oder eingesetzt worden sind. Es dürfen keine Materialien mit krebserregenden Stoffen genutzt werden.
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