So geht Verkehrswende nicht

01.03.21 –

Ab dieser Woche rollt der Verkehr über das neue Teilstück der B265. Die damit verbundene Entastung der Luxemburger Straße in Hermülheim begrüßen die Grünen Hürth, sehen aber die neue Streckenführung nach wie vor kritisch. Deshalb hatten die Grünen 2012 im Stadtrat auch den Bau von Anfang an abgelehnt. „Wir brauchen leistungsfähige Straßen in Hürth, aber diese sogenannte Ortsumgehung ist eine Fehlplanung. Eine Verkehrswende sieht anders aus.“, meint Inge Cürten-Noack, die im Verkehrsausschuss der Stadt für die Grünen ist. "11 Hektar Land wurde neu asphaltiert. Besonders zwischen der Max-Planck-Str. und der Anbindung der Robert-Bosch-Str. kann man sehen, dass das Projekt nach Maßstäben von gestern gebaut wurde, bei denen es nur darum geht, es dem Auto- und LKW Verkehr möglichst bequem zu machen", meint Barbara Bömelburg-Wirtz, Ratsmitglied für die Grünen. Wo die neue Straße die alte Trasse im Süden verlässt, gibt es zukünftig keinen Überweg mehr mit einer Ampel, wie jetzt an der Trierer Straße. Auf Drängen der Hürther Grünen wird zwar beim Pfadfinderheim eine Insel als Querungshilfe gebaut, aber insgesamt wird der Überweg gerade für jüngere Radfahrer*innen an der Stelle unsicherer.  

Obwohl die neue Straße Ortsumgehung genannt wird, läuft sie tatsächlich mitten durch Hürth zwischen der Blumensiedlung und Kalscheuren und wird dann in Efferen wieder auf die Luxemburger Straße geführt. Diese wird in den nächsten Jahren 4spurig ausgebaut. Die Entlastung von Hermülheim wird also erkauft durch die Belastungen dieser Stadtteile. Besonders hart trifft es Efferen, wo die ausgebaute Straße mitten durch den Ort führt. Die Verbreiterung der Straße wird nach der Prognose insgesamt zu mehr Autos und LKWs führen, weil es jetzt noch bequemer wird, von Erftstadt über die Bundesstraße statt der Autobahn Richtung Köln zu fahren. Ob es nach dem Ausbau weniger Staus geben wird, da mehr Autos schnell über die 4 Spuren durch Efferen kommen, ist noch nicht klar, aber die Hürther Grünen sind der Meinung, dass es nicht Ziel sein darf, durch mehr Straßen für mehr Verkehr in Hürth zu sorgen. Bis zum Ausbau ist das Verkehrschaos in jedem Fall vorprogrammiert. „Uns macht auch Sorge, dass die Luftqualität sich in Efferen verschlechtern wird und so die Überschreitungen von Grenzwerten, die bisher in Hermülheim gemessen wurden, sich nur verlagern. Deshalb ist es wichtig, dass die Messstelle jetzt zügig nach Efferen verlegt wird“, fordert Hendrik Fuchs, Sprecher der Grünen Fraktion im Rat der Stadt. 

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